Mit Perspektiven in die Zukunft

dr-antje-britta-vortragDie Göttinger Professorin Dr. Antje-Britta Mörstedt widmete ihren Vortrag der „Generation Z“, ihrer Lebenswirklichkeit, Bildung und Werten.

Rund 180 Besucher, darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler, informierten sich anlässlich des ersten Tages der Bildung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier über die verschiedenen Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote im Gesundheitswesen und in weiteren Einrichtungen der BBT-Gruppe, wie den Seniorenzentren der Barmherzigen Brüder in Trier und Alf oder den Barmherzigen Brüdern Schönfelderhof in Zemmer. An verschiedenen Ständen konnten die Ausbildungsinteressierten Informationen aus erster Hand zu mehr als 15 Ausbildungsberufen und Studiengängen sammeln. Auch Experten der kooperierenden Hochschulen, Bildungsträger wie das CEB Fortbildungswerk Merzig und die Agentur für Arbeit waren vor Ort.

Über die Generation Z und ihre Lebenswirklichkeit
Die Göttinger Professorin Dr. Antje-Britta Mörstedt widmete sich in ihrem Vortrag der sog. „Generation Z“, ihrer Lebenswirklichkeit, Bildung und Werten. Erste Erkenntnis aus ihrer Befragung von mehr als 3.500 jungen Menschen der „Generation Z“ (Jahrgänge 1994 –2010) sei die Gewissheit, dass auch diese ein gutes Potential an Fachkräften berge, wenn man sich in den Unternehmen darauf einstelle, wie die Generation groß geworden sei. Denn die „Generation Z“ sei schließlich von den sog. „Babyboomern“ (Jahrgänge 1950 –1964) und der „Generation X“ (Jahrgänge 1965 –1979) erzogen worden. Demzufolge sei das Augenmerk auf die unterschiedliche Sozialisierung zu richten. Da beispielsweise die Kommunikation in der „Generation Z“ nicht mehr über das Telefon sondern über Sprachnachrichten erfolge, sei es bei der Einarbeitung von Neuankömmlingen in den Unternehmen heute wichtig, ein Augenmerk auf das Telefonieren zu legen und gegebenenfalls ein Telefontraining zu initiieren. Da zudem Fotos ein übliches Kommunikationstool seien, müsse man in den Unternehmen klare Regeln aufstellen, wo fotografiert werden dürfe und wo nicht. Diese Generation sei überwiegend auf Augenhöhe erzogen worden. Ihr Alltag sei voll digitalisiert, bei Instagram oder Snapchat könne man unabhängig von Hierarchien mit jedem befreundet sein. Im Internet könne man sich heute auch jegliches Wissen besorgen. Gab es früher bei der Ausbildungs- und Studienwahl eine eher begrenzte Anzahl an Berufen und Studiengängen, so stünden die Schulabgänger heute vor einer Bandbreite von etwa 450 beruflichen Erstausbildungsberufen, 17.000 Studiengängen und Eltern, die sagten, „mach, was Dir Spaß macht“. Angesichts dieses „Multioptionswahnsinns“ sei es daher wenig verwunderlich, wenn die jungen Leute sich nach dem Schulabschluss nicht direkt für einen Ausbildungsweg entscheiden könnten. In den Ausbildungsunternehmen sei eine partizipative, situative Führung daher wichtiger denn je, es gelte, klare Regeln aufzustellen, die „Generation Z“ müsse an die Hand genommen werden und die Sozialisierung mit der Organisation dauere länger. Ein Verzicht auf Ausbildung sei jedoch der falsche Weg, so das Fazit.

Praktische Übungen zu Balance, Rückenschule und Fußgymnastik konnten Schülerinnen und Schüler am Tag der Bildung mit den angehenden Physiotherapeuten kennenlernen.

Ausbildungsberufe, Fort- und Weiterbildungsangebote und duale Studiengänge
Mehr als 4.000 Teilnehmer nutzten im vergangenen Jahr die verschiedenen Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungsangebote des Bildungsinstitutes der Barmherzigen Brüder Trier, erklärte Tim Thielen, Leiter des Bildungsinstitutes. Dabei sei Ausbildung in den verschiedenen Einrichtungen gemäß dem Selbstverständnis mehr als die Vermittlung von Kenntnissen und solle auch etwas vom Klima und Geist der jeweiligen Häuser vermitteln.

Ausbildungsbegleitend können die Schülerinnen und Schüler der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Physiotherapie am Bildungsinstitut auch einen Bachelorstudiengang absolvieren. Hierzu gibt es Kooperationen mit der Universität Trier, der Hochschule Trier und der Katholischen Hochschule in Mainz. An der Hochschule Trier werden als Vollzeitstudium in Zusammenarbeit mit den Trierer Krankenhäusern auch die Studiengänge „Medizintechnik“ und „Medizininformatik“ angeboten.