Median Reha-Zentrum unter neuer Leitung

Median Reha-Zentrum Teaserbild

Im Gespräch mit Heiko Schöne

Top Magazin: Herr Schöne, seit Dezember 2015 sind Sie der neue Leiter des MEDIAN Reha-Zentrums in Bernkastel-Kues. Erzählen Sie uns etwas über Ihren Werdegang.
Heiko SchöneHeiko Schöne: Seit 1984 bin ich in der Rehabilitation tätig. Als staatlich anerkannter Masseur und med. Bademeister fing ich in Bad Wimpfen an. Dort übernahm ich nach kurzer Zeit die Verantwortung über die Therapieabteilung, später dann auch für die Therapieplanung. Im Laufe der Zeit kam dann die Leitung des öffentlichen Schwimmbades dazu und mit der Einführung der EDV auch die Verantwortung für die patientenbezogenen Programme und zuletzt das Projektmanagement EDV. Während dieser Zeit nahm ich ein berufsbegleitendes Studium zum Betriebswirt (VWA) auf, das ich 1995 erfolgreich beendete. 1998 verließ ich das Unternehmen und schnupperte in andere Bereiche, wie zum Beispiel in die Altenpflege als Berater einer EDV-Unternehmensberatung, um dann wieder in die Rehabilitation zurückzukehren als Verwaltungsleiter des Stimmheilzen-
trums in Bad Rappenau. Hier leitete ich außerdem die Logopädieschule, das Haus des Gastes und nach drei Monaten die Salinen- und Schwärzbergklinik (ca. 500 Betten insgesamt). 2002 wechselte ich zu einer der größten deutschen Einkaufsgenossenschaften im Gesundheitswesen (PEG) in München als Niederlassungsleiter für Süddeutschland. 2004 kehrte ich zurück in den Klinikbetrieb und leitete als Verwaltungsdirektor die Kliniken Hohenlohe in Bad Mergentheim. 2006 wechselte ich zu den Ruland Kliniken (Fachklinik Waldbronn, Waldklinik Dobel und Fachklinik Bad Herrenalb, 804 Betten) als Kaufmännischer Direktor. 2009 kam die Fachklinik Allgäu hinzu. 2010 wurde mir Prokura erteilt und 2012 übernahm ich neben der Leitung der Fachklinik Allgäu die Verwaltungsleitung des Rheumazentrums und des MVZ in Baden-Baden. Außerdem übernahm ich für sechs Monate das Management des Ruland Thermenhotels. 2013 wurde ich Geschäftsführer der ACURA Reha-Gesellschaften und eines ambulanten Reha- Zentrums in Pforzheim. Zum Ende des dritten Quartals 2015 verließ ich das Unternehmen auf eigenen Wunsch.

Top Magazin: Was hat Sie motiviert, von Waldbronn nach Bernkastel-Kues zu kommen?
Heiko Schöne: Nach neun Jahren bei einem Arbeitgeber war es an der Zeit, sich zu verändern.

Top Magazin: Sie waren bereits in der Geschäftsführung vieler Kliniken tätig. Was macht die Arbeit im MEDIAN Reha-Zentrum für Sie so besonders?
Heiko Schöne: Nach der Fusion von RHM und den MEDIAN Kliniken ist MEDIAN neben der Deutschen Rentenversicherung der größte Betreiber von Rehakliniken. MEDIAN will gesund wachsen und die Geschäftsleitung setzt auf Qualität. In einem prosperierenden Unternehmen gibt es viele Entwicklungsmöglichkeiten und speziell im MEDIAN Reha-Zentrum Bernkastel-Kues fand ich ein hochinteressantes Entwicklungspotenzial vor. Gleichzeitig gibt es hier sehr viele Mitarbeiter, die sich hochengagiert für diesen Standort einsetzen und mich bei meinem Arbeitsantritt von der ersten Minute an positiv aufnahmen und bis heute hochmotiviert begleiten. Der Standort in Bernkastel-Kues ist der größte von MEDIAN.

Top Magazin: Ein Wechsel in der Klinikleitung ist immer auch die Chance für einen Neuanfang. Welche neuen Akzente wollen Sie in Zukunft setzen?
Heiko Schöne: Die vier Indikationen Orthopädie, Neurologie, Psychosomatik und Kardiologie bieten zusammen an einem Standort eine einmalige ärztliche Fachkompetenz. Hier können Menschen fachübergreifend auf hohem medizinischem, pflegerischem und therapeutischem Niveau versorgt werden. Diese Synergien werden wir fördern und nutzen.
Privat- und Wahlleistungspatienten wohnen, soweit die Belegungssituation und der Gesundheitsstatus dies zulassen, in besonders komfortabel ausgestatteten MEDIAN-Komfortzimmern auf unserer Privatstation. Diesen Bereich gilt es zu stärken und auszubauen und auch Patienten aus anderen Ländern, z. B. aus dem benachbarten Luxemburg, zur Verfügung zu stellen. Wir tragen der demografischen Entwicklung Rechnung und sorgen dafür, dass in unseren Kliniken auch die älteren und multimorbiden Patienten von unserer Facharztkompetenz profitieren. Wir betreiben in der Klinik Burg Landshut eine Intensivpflegestation für neurologische Frührehabilitation (Phase C und B). Wir streben an, diese für alle unsere schwerkranken Patienten, die kurzfristig eine Intensivbetreuung aufgrund ihrer Erkrankung benötigen, zu öffnen. Auch diese Entwicklung wäre einmalig in Deutschland. Außerdem böte sich die Möglichkeit, den Bereich um eine Station für Beatmungsentwöhnung (Weaning) zu erweitern. Gleichzeitig bieten wir mit unserem Medizinischen Versorgungszen-
trum auch ärztliche Leistungen für die Bewohner der Region an. Dieses MVZ wird sich zu einem Haus- und Facharztzen-
trum weiterentwickeln!

Top Magazin: Das MEDIAN Reha-Zentrum bietet ein ganzheitliches Therapiekonzept – was bedeutet das konkret?
Heiko Schöne: Das Gesundheitswesen in Deutschland entwickelte sich nach der „Abschaffung“ der Kur zu einem „Reparaturbetrieb“, d.h. es werden Erkrankungen erst dann beachtet, wenn die Symptome so akut werden, dass eine ärztliche Therapie, ein chirurgischer Eingriff oder eine gezielte medikamentöse Therapie notwendig sind. Ursächliche Faktoren wie Erbanlagen, falsche Ernährung, fehlende Bewegung und psychische Belastung werden wenig beachtet. In der Rehabilitation werden diese ursächlichen Faktoren in einem ganzheitlichen Therapiekonzept mit eingebunden. So unterstützen Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialpädagogen, Ernährungsmediziner und Ökotrophologen den Rehabilitationsprozess mit begleitenden edukativen Angeboten. Dabei gilt es auch die unterschiedlichen Anforderungen der Kostenträger zu berücksichtigen. Für die Rentenversicherung steht die Rückkehr in die Erwerbstätigkeit im Vordergrund und für die Krankenkassen die Rückkehr in die häusliche Umgebung, um möglichst selbstständig die Tätigkeiten des täglichen Lebens wahrnehmen zu können.