Mit Kneipp durch den Winter

Kneipp Teaser

Wer hat nicht schon von den Kneippschen Wickeln oder Bädern gehört? Sebastian Kneipp revolutionierte die Naturheilkunde des 19. Jahrhunderts mit seinen Methoden und Rezepten und schuf damit ein Gesundheitskonzept, das bis heute viele Menschen begeistert – und vor allem gesund hält!

Das Leben des Sebastian Kneipp

Sebastian Kneipp wurde am 17. Mai 1821 in Stephansried bei Ottobeuren geboren. 1846 erkrankte er an Tuberkulose, eine zur damaligen Zeit unheilbare und meist tödlich endende Krankheit. Über die Jahre verschlechterte sich sein Zustand drastisch – bis er vollkommen zusammenbrach. Als er von dem Arzt Johann Siegmund Hahn und seiner Theorie erfuhr, Wasser habe eine heilende Wirkung, badete er daraufhin mehrmals in der kalten Donau und rannte, um sich wieder zu erwärmen, den Weg nach Hause. Kneipp fühlte sich tatsächlich zunehmend besser und konnte sich letztlich selbst kurieren. Durch dieses einschneidende Erlebnis entwickelte er den Grundgedanken der Kneippschen Wasserkur: zuerst sich körperlich zu erwärmen, dann abzukühlen und direkt wieder durch körperliche Betätigung zu erwärmen.

Während seiner Studienzeit im Theologischen Seminar in München unternahm „Dr. Hydrophilus“, wie ihn seine Kommilitonen nannten, Versuche, um seine These zu bestätigen. Diese wendete er nach seinem Abschluss an Patienten an und erzielte erste Erfolge. Für seine Behandlungsmethoden wurde der mittlerweile als Priester Geweihte anfangs von Ärzten stark kritisiert, was ihn jedoch nicht aufhielt.

Im Jahre 1886 veröffentlichte Kneipp dann sein erstes Buch „Meine Wasserkur“, welches sich ebenfalls der Kräuterheilkunde zuwandte. Aufgrund des großen Erfolges erschienen weitere Veröffentlichungen. 1890 lernte er den Würzburger Apotheker Leonhard Oberhäußer kennen, der seine wissenschaftlichen Überzeugungen teilte. Er übertrug ihm die Rechte an seinen Studienergebnissen mit der Erlaubnis, unter seinem Namen pharmazeutische, kosmetische sowie diätische Lebensmittel herzustellen und zu vermarkten. Die natürlich reinen Inhaltsstoffe waren damals wie heute Grundlage dieser Produkte.

Im Alter von 76 Jahren starb Sebastian Kneipp am 17. Juni 1897 in Bad Wörishofen. Er hinterließ ein Lebenswerk, das zahlreichen Menschen auf der ganzen Welt helfen konnte und auch in Zukunft helfen wird.

Sein Lebenswerk

Die Philosophie Sebastian Kneipps setzt sich aus den fünf Säulen Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance zusammen.

„Alles was wir brauchen, um gesund zu bleiben, hat uns die Natur reichlich geschenkt.“

Bewegung:

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Kneipps Ansicht nach sollte der Mensch sich stets in Bewegung halten, damit die Körperkraft nicht nachlässt und die Agilität erhalten bleibt. Gerade wenn Sie einen Bürojob ausüben, sollten Sie für einen körperlichen Ausgleich zu den mentalen Leistungen sorgen.

Ernährung:

Eine ausgewogene Nahrung bewirkt ebenfalls ein gesünderes Leben. Gehaltvolle und fettarme Nahrungsmittel sind zu bevorzugen: Obst und Gemüse liefern Vitamine und Mineralstoffe, Vollkornprodukte sorgen für die nötigen Ballaststoffe. Zudem sollten Sie mindestens zwei Liter Flüssigkeit trinken, um einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt zu behalten.

Pflanzen:

Die gesunde Wirkung von Pflanzenextrakten, sei es bei der Heilung oder einem guten Wohlbefinden, erkannte auch Kneipp und konnte bei rund 45 verschiedenen Pflanzen eine heilende Kraft ohne Nebenwirkungen nachweisen. Dieses Wissen verwendete er in zahlreichen Produkten, wie Salben und Tees, sowie bei Bädern, die alle einen gesundheitsfördernden Effekt hatten.

Balance:

Um ein gesundes und glückliches Leben zu führen, ist die Ausgewogenheit zwischen Körper und Geist letztlich unverzichtbar. Sie sollten auch den Geist und die Sinne entspannen, insbesondere im stressigen Alltag, und Ruhephasen einplanen, in denen Sie abschalten und neue Energie tanken können.

Wasser:

Kneipps Hydrotherapie (Wasserheilkunde) bildet bis heute sein wohl bekanntestes Heilkundeverfahren. Sie orientiert sich an der Stimulation durch kaltes Wasser und dem zusätzlichen Aspekt der körperlichen Erwärmung und stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern wirkt auch positiv auf das vegetative Nervensystem.
Gerade durch die einfachen Handlungsschritte, die jeder im Haushalt selbst anwenden kann, sind sie äußerst beliebt. Von den rund 120 Anwendungen stellen wir Ihnen eine der bekanntesten vor:

Wassertreten

Eine wahre Rundumwaffe für die Gesundheit! Es regt den Kreislauf und Stoffwechsel an, fördert die Durchblutung, kräftigt die Venen und härtet ab. Stellen Sie sich dazu in eine bis eine Handbreit unter dem Knie gefüllte Wanne mit kaltem Wasser. Nun schreiten Sie auf der Stelle wie ein Storch, sodass ein Bein komplett aus dem Wasser ragt. Bleiben Sie mit dem anderen Bein so lange im Wasser, bis der Kältereiz zu groß ist, und erwärmen Sie sich anschließend wieder. Diese Methode ist ein idealer Muntermacher und hilft sogar gegen Migräne.

Kneipp schuf ein vor allem zeitloses Gesundheitskonzept, das sich intensiv mit der gesundheitsfördernden Kraft des Wassers und der heilenden Wirkung ausgesuchter Pflanzen beschäftigt hat. Seiner Philosophie nach sollte man sich an den fünf Säulen orientieren, um ein ausgeglichenes, gesundes und glückliches Leben zu führen. Dank seiner Anwendungen verbessert sich die Lebensqualität und man fühlt sich zunehmend wohl. Probieren Sie es aus!