2018 ist das Jahr des Hausnotrufs

HausnotrufzentraleEine Mitarbeiterin der Hausnotrufzentrale

Malteser wollen Menschen stärker informieren und aufklären

In den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland leben insgesamt 580.000 ältere Menschen alleine in ihren Wohnungen bzw. Häusern. Wenn Hilfe benötigt wird oder ein Notfall eintritt, können Kinder und Enkel oft nicht zur Stelle sein, weil sie zu weit weg wohnen. Ein Hausnotrufanschluss kann dann sogar ein lebensrettendes Hilfsmittel sein! Die Malteser in Hessen/Rheinland-Pfalz und dem Saarland rufen deshalb 2018 das „Jahr des Hausnotrufes“ aus. Ziel ist es dabei, mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen über Unterstützungsangebote aufzuklären, die ein langes und sicheres Wohnen in den eigenen vier Wänden möglich machen.

Insgesamt 111.375 Mal wurde 2017 in der Region Hessen/Rheinland- Pfalz und Saarland der Malteser Hausnotrufknopf gedrückt. Tendenz steigend. Über 27.000 Mal konnte dabei in ganz akuten Situationen durch den Hausnotruf geholfen und damit auch schwerwiegende Folgen vermieden werden. In über 5.000 Fällen wurde dazu sogar der Rettungsdienst, die Feuerwehr oder die Polizei alarmiert.

Hausnotrufgerät
Ein Hausnotrufgerät ermöglicht vielen Menschen
ein sicheres Leben in den eignen vier Wänden

Situationen, von denen man nicht weiß, wie sie ohne einen Hausnotrufanschluss ausgegangen wären. „Keiner, der alleine lebt und auch kein weit entfernt wohnender Angehöriger, muss Angst haben, dass er in solchen Situationen niemanden vor Ort hat, der ihm helfen kann. Es ist aber wichtig, dass Menschen entsprechende Hilfsmittel und Unterstützungsangebote kennen“, weiß Andreas Nies, stellvertretender Regionalgeschäftsführer in Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (HRS) und verantwortlich für den Malteser Hausnotruf in der Region.

Deshalb informieren die Malteser ab sofort im Rahmen eines HRS weiten Themenjahres zum Hausnotruf mit zahlreichen Aktionen und Werbemaßnahmen in der gesamten Region. Beratung und Service finden Betroffene oder Angehörige zukünftig übrigens noch lokaler bei einem festen Ansprechpartner in einer der zwanzig Malteser Dienststellen vor Ort in Hessen/Rheinland– Pfalz/Saarland. Nähere Informationen gibt es auch zentral im Internet unter www.malteser-hausnotruf.de oder unter der Trierer Rufnummer 0651/14648-51.

Das Top Magazin sprach mit Andreas Nies über das Jahresthema „Hausnotruf“ der Malteser in Hessen/Rheinland-Pfalz/ Saarland.

Top-Magazin: Warum ist gerade der Hausnotruf für die Malteser ein so wichtiger Dienst, dass man ihn sogar als Jahresthema aufgreift?
Andreas Nies: Immer mehr ältere Menschen leben alleine in ihrem Haushalt. In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind es zum Beispiel 580.000. Kinder und Enkelkinder sind oft aus beruflichen Gründen weggezogen und können bei kleinen und auch großen Notfällen nicht schnell genug vor Ort sein, um zu helfen. Mit einem Hausnotruf können die Malteser unterstützen und schnell helfen, bei Bedarf weitere Hilfe organisieren und damit oftmals sogar akute Notsituationen mit vermeiden helfen.

Top-Magazin: Neben den akuten Notrufen gingen 2017 mehr als 25% aller Rufe in die Statistik unter dem Stichwort „sozialer Ruf/ alltagspraktischer Ruf “ ein. Was bedeutet das?
Andreas Nies: Das bedeutet, dass nicht immer ein medizinischer Notfall hinter einem Anruf steckt. Das kann eine alltägliche Situation sein, die der Betroffene nicht alleine meistern kann. So beispielsweise, wenn die Tablettenschachtel hinter den Schrank gefallen und alleine nicht mehr vorholbar ist. Es gibt aber auch Rufe, wo den Mitarbeitern schnell klar ist, dass ein Mensch einsam ist. Alle diese Rufe nehmen wir genauso ernst wie einen medizinischen Notfall und leisten Unterstützung, z.B. in dem wir ehrenamtliche Dienste wie den Besuchs– und Begleitungsdienst für einsame Menschen mit involvieren.

Top-Magazin: Wie schätzen Sie die gesellschaftliche Akzeptanz technischer Hilfsmittel wie beispielsweise des Hausnotrufs ein?
Andreas Nies: Die Akzeptanz ist in den vergangenen Jahren merklich gestiegen. Ich wünsche mir sehr, dass wir durch Information und Beratung einen Teil dazu beitragen können, dass Menschen diese Hilfsmittel weiterhin positiv wahrnehmen und darin eine Chance sehen, zu Hause lange und sicher in den eigenen vier Wänden leben zu können.